Cranberrysaison auf Cape Cod
Kein Thanksgiving ohne Cranberrys! Das gilt zumindest für die USA. Dort gehören das traditionelle Erntefest und Cranberrys - zu Deutsch Kran- oder Moosbeeren - einfach zusammen. Der Legende nach haben die Pilgerväter der "Mayflower", die 1620 die Küste von Cape Cod erreichten, auch dank des Verzehrs der sauren roten Beeren den ersten harten Winter überstanden.
Anbau und Ernte der kleinen Kraftpakete sind für heutige Cranberry-Farmer wie Keith und Monica Mann nicht einfach. Die Früchte sind überaus anspruchsvoll und sehr wetterempfindlich. Um sie während der kurzen Erntephase pflücken zu können, werden die Felder unter Wasser gesetzt und die Beeren mit eigens entwickelten Maschinen von den Sträuchern gelöst. Kleine Luftkammern in den Beeren lassen die reifen Früchte an die Wasseroberfläche steigen. Dort verdichten sie sich zu einem farbenprächtigen roten Meer. Das Ehepaar Mann und ihre Erntehelfer waten im hüfttiefen kalten Wasser, wenn sie die sanft schaukelnden Beeren einsammeln. Um den Absatz ihrer Cranberrys müssen sich die Farmer keine Sorgen machen. Seit Wissenschaftler publiziert haben, dass die roten Beeren auch vor Krankheiten wie Krebs und Diabetes schützen können, ist die Nachfrage weiter gestiegen.
Bereits während der Ernte verbringen Farmerin Monika Mann und ihre Tochter die Abende mit der Zubereitung von Cranberry-Kompott, Cranberry-Punsch und verschiedenen Cranberry-Soßen, denn die nass geernteten Beeren sind nicht lange haltbar. Doch in diesem Jahr verzögert sich alles, da viele Beeren zum geplanten Erntezeitpunkt noch nicht reif sind. Die Manns geraten unter Druck, denn sie müssen Lieferfristen einhalten. Und Thanksgiving rückt immer näher.