Gift im Spielzeug - Die unsichtbare Gefahr
Jouets Toxiques - Le Danger Invisible
Die Zahlen sind alarmierend, die Folgen nicht
absehbar: Kinderspielzeug ist oft mit gesundheitsschädlichen chemischen Stoffen
belastet. Seit 2009 werden in der Europäischen Union die nationalen
Vorschriften gegen europaweite Richtlinien umgesetzt. Die Dokumentation weist
zum einen auf die Gefahren hin, die in unterschiedlichen Spielsachen lauern,
und nimmt zum anderen die teilweise unzureichenden Vorschriften unter die Lupe,
die Kinder vor diesen Gefahren schützen sollen.
Auch wenn in Europa die Geburtenraten sinken, der
Verkauf von Spielzeug steigt stetig. 15 Milliarden Euro beträgt der
Jahresumsatz der Branche. Umsatzstärkster Monat ist der Dezember, wenn das
Weihnachtsgeschäft die Kassen klingeln lässt. Doch ist jedes Spielzeug, das
unter dem Tannenbaum liegt, wirklich unbedenklich? Etwa ein Drittel des aktuell
von der deutschen Verbraucherzeitschrift "Ökotest" untersuchten
Kinderspielzeugs schneidet schlecht ab. "Die Schlussfolgerung", sagt
Chefredakteur Jürgen Stellpflug, "die wir aus unseren Tests ziehen müssen,
heißt: Die Hersteller gehen hier vollkommen unsensibel um mit der Gesundheit
der Kinder, es kümmert sie tatsächlich einfach überhaupt nicht."
Seit 2009 wird in der Europäischen Union etappenweise
eine neue Spielzeugrichtlinie eingeführt. Sie soll die alte Richtlinie aus dem
Jahr 1988 und alle bislang zusätzlich gültigen nationalen Regelungen ersetzen.
Im Juli 2013 soll der chemische Teil der neuen Spielzeugrichtlinie EU-weit in Kraft
treten. Einiges wird sich zugunsten der Kinder verbessern, alarmierend ist
jedoch, dass die Grenzwerte für bestimmte Schwermetalle in der neuen Richtlinie
deutlich über den derzeit in Deutschland zulässigen Höchstmengen liegen. Die
Bundesregierung klagt, um die deutschen Werte beibehalten zu können. Gelingt
dies nicht, dann darf auch in Deutschland Spielzeug demnächst doppelt so viel
Blei und Quecksilber enthalten wie bisher. "Das kann nicht sein. Da ist
ganz klar, da hat sich eine verantwortungslose Lobby durchgesetzt", sagt
Nicole Maisch, Bundestagsabgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen.
Die Dokumentation zeigt Schwachstellen auf und weist
auf Gefahren hin, die von bestimmten Schadstoffen ausgehen können, die in
Spielsachen nachgewiesen werden.